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Kapitel 1: I've been running to let go...

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Beitrag  Eternety Sa Jun 20, 2009 2:16 am

Kapitel 1: I’ve been running to let go...

I’ve been running to let go
I’ve been running away from home



Seit zwei Tagen laufe ich durch diesen Wald und langsam geht mein Wasser zur Neige.
Ich weiß, dass das auf Dauer nicht so weiter gehen kann und habe mich deshalb entschlossen, nach einem Dorf oder einer kleinen Stadt zu suchen, in der ich wenigstens etwas zu trinken und zu essen kaufen kann.
Meine Wunde brennt wie Feuer und ich fürchte, dass sie sich entzündet hat.
Nur notdürftig habe ich sie verbunden, doch solange der Verband hält, muss es einfach so gehen.
Ich beiße auf die Zähne, denn ich weiß, zu einem Arzt kann ich nicht.
Ich werde dorthin müssen, wenn es nicht bald besser wird, denn wenn sich die Wunde richtig entzündet, werde ich Fieber bekommen und dann kann ich nicht weiter laufen.
Mir schmerzt jetzt schon alles und ich glaube auch, dass ich letzte Nacht einen Fieberschub hatte.
Schlaf finde ich im Moment auch viel zu wenig.
Wo will ich hier auch schlafen?
Wilde Tiere gibt es zwar, aber keine gefährlichen wie in anderen Teilen der Welt.
Ich gönne mir also jede Nacht wenigstens zwei bis drei Stunden ruhe, doch eigentlich ist das auch keine Erholung, denn immer habe ich Angst, dass man mich findet.
Was ich brauche, ist eine Nacht Schlaf, doch das ist zu riskant.

Nach weiteren Stunden erreiche ich endlich ein Dorf.
Dort ist auch ein kleiner Gasthof, in dem ich mir ein Zimmer miete,doch bis in mein Zimmer komme ich nicht.
Ich breche noch in der Lobby zusammen.
Meine Knie haben mich einfach nicht mehr gehalten…
Die Frau des Wirtes hat mich dann die nächsten Tage gepflegt.
Sie ist eine nette Frau, die sich wirklich rührend um mich gekümmert hat. Und ich habe die Zeit genutzt, um weiter zu planen, was ich tun kann.
Ich glaube, es gibt kaum noch einen Ort, an den ich fliehen kann…
Ich war ja fast überall.
Immer wieder fand man mich…
Ich könnte zurückgehen.
Zurück zu meinem ersten Auftraggeber, dem ich das alles zu verdanken habe.
Er hat mich damals diesen Wissenschaftler töten lassen, doch was er mir im Tod noch verraten hat, weiß mein Auftraggeber nicht.
Er weiß allerdings, dass ich es weiß, genau wie viele Andere auch.
Immer wieder sehe ich die verschiedenen Gruppen, die hinter mir her sind, nur um dieses Geheimnis zu erfahren.
Das ich noch lebe, liegt nur daran, dass ich es weiß und gleichzeitig weiß ich, dass es mein Todesurteil ist,
Man soll mich töten, doch von einem weiß ich, dass sie mich erst befragen oder Lebend zu ihnen bringen sollen.
Würde ich es ihnen sagen, wäre ich tot, ganz einfach.
Warum sollten sie mich dann auch am Leben lassen?
Ich weiß viel zu viel.
Mein erster Auftraggeber würde mich nicht töten, dass weiß ich, denn ich habe ihn in der Hand.
Ich kenne ihn zu genau, denn er hat zugelassen, dass ich ihm nah komme.
Er hat mir Dinge erzählt, die ihn zerstören können, deshalb wird er mich schützen, doch das wäre zu einfach und außerdem…
Wenn ich zu ihm zurückkehre, muss ich vor ihm kriechen.
Ich muss tun, was er mir befiehlt und ich weiß, dass mir diese Befehle nicht gefallen werden.
Das haben sie noch nie…
Ich war erst 14, als ich zu ihm kam, doch vom ersten Augenblick an hat er mich gedrillt und mich trainiert, bis ich eiskalt und berechnend war.
Ich erinnere mich kaum an meine Kindheit…
Ich weiß nur noch, dass ich genau das nie war.
Er hat mir meine Erinnerungen daran geraubt…
Meine Erinnerungen sind grausam, düster und brutal, genau wie ich es lange war.
Doch dann änderte sich alles mit diesem einen Auftrag.
Ich bin nicht mehr wie früher…
Ja, es wäre einfach, wenn ich zu ihm zurückkriechen würde, doch gleichzeitig würde das bedeuten, dass ich innerlich sterben würde.
Dann laufe ich lieber weiter davon.

Nach drei Tagen hatte sich meine Wunde so weit geschlossen, dass ich wusste, sie würde heilen.
Ich habe die Frau des Wirtes gebeten, keinen Arzt zu rufen, doch genau das hat sie gemacht.
Ich bekam also Medikamente und lag drei Tage lang mit Fieber im Bett.
Danach ging es mir besser.
Ich wusste, dass jetzt jemand von außen wusste, wo ich war, auch wenn ich mir fast sicher bin, dass dieser alte Mann ganz sicher keiner ihrer Spionel ist.
Sicher ist aber sicher.
Ich bin so schnell ich konnte verschwunden, allerdings nicht, ohne meinen hilfsbereiten Rettern eine kleine Aufmerksamkeit dazulassen.
Eines hatte ich schon immer, denn ich habe mir mein Schweigen teuer bezahlen lassen: Geld.
Viel habe ich nie zum Leben gebraucht und mir so einiges angespart, dass mir in den letzten Monaten und Jahren sehr zu gute gekommen ist.
Im Grunde kann ich von meinen Zinsen leben, wenn ich es anlegen würde, doch ich kann ja schlecht ein Konto auf meinen Name führen.
Ich habe mehrere unter falschen Namen, natürlich, aber oft fliegen die auf, deshalb trage ich immer einiges an Geld mit mir rum oder habe es an bestimmte Personen gegeben, denen ich vertrauen kann.
Ich bin extrem misstrauisch, aber es gibt immer wieder jemandem, dem ich vertrauen kann.

Ich bin also wieder davongelaufen, wie so oft.
Ich wusste, wenn ich zu lange bleiben würde, würde man mich finden und so genoss ich die Gastfreundschaft dieser Menschen nur drei Tage, bevor ich mich wieder auf den Weg machte.
Bezahlt habe ich, als wäre ich ein Jahr in ihrem Gasthaus gewesen.

Nun laufe ich also wieder durch den Wald und bin auf der Suche nach einer Lösung für mein Problem.
Ich denke, ich sollte mal wieder das Land wechseln.
Ich bin nun schon fast ein Jahr hier und das ist eigentlich viel zu lange.
Sonst habe ich nach zwei Monaten das Land wieder verlassen, wenn man von der längeren Zeit absieht, die ich mit meinem Verlobten verbracht habe.

Ja, ich werde weggehen.
Länder mit viel Wald oder abgeschiedenen Gegenden…
Vielleicht nach Rumänien oder wieder in den Norden nach Schweden oder Finnland.
Russland ist auch immer eine gute Alternative, wenn man sich verstecken will.
Sibirien, aber selbst dort fanden sie mich.
Ich werde jetzt erst Mal weiter gehen und mich am nächsten Bahnhof in einen Zug in irgendeine Richtung setzten.
Ich werde irgendwo ankommen.
Ein weiterer Ort, an dem ich mich verstecken kann…
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